»Man musste Noam nur in die Augen schauen, um zu begreifen, was er empfand, als er vor Ort eintraf«, erzählt Ariel Buchris, ein Jugendleiter von Kav L’Chaim, der den Jungen, ein Kind mit besonderem Förderbedarf, bei diesem Kurzurlaub in das Feld- und Forstzentrum Ness Harim in den Bergen westlich von Jerusalem begleitete. Noam zählte zu einer Gruppe von dreizehn behinderten Jungen und Mädchen, die an der zweitägigen Veranstaltung teilnahmen, jeder von ihnen von einem persönlichen Jugendleiter oder einer Pflegeperson begleitet. »Der Junge strahlte« fährt Ariel fort, »er liebt es, sich mit seinen Freunden in der freien Natur aufzuhalten und dieser Kurzausflug fand nach dem durch Covid19 bedingtem monatelangen Lockdown zuhause statt.«
Der Ausflug war ein Gemeinschaftsprojekt von KKL-JNF und der Organisation Kav L’Chaim, die Lösungen für Kinder mit ernsten Behinderungen und Syndromen anbietet. Die Kinder und ihre Jugendleiter wurden von Dudu Ashkenazi, dem KKL-JNF-Direktor für Schulung, Projekte und Sonderpädagogik begrüßt, der sich zum Ziel gesetzt hat, die gesamte Angebotspalette der Dienstleistungen und Einrichtungen von KKL-JNF auch für Menschen mit besonderem Förderbedarf zugänglich zu machen. Dabei erklärte er den Jugendlichen, wie glücklich er sein, sie im Ness-Harim-Zentrum begrüßen zu dürfen.
Später, als er die Gruppe beim Genuss einer von zwei KKL-JNF-Beratern geleiteten Aktivität im Freien beobachtete, erklärte Dudu Ashkenazi, habe er auf den Gesichtern der Teilnehmer eine unendliche Freude wahrgenommen, während sie sich auf dem Gelände umsahen. »Das Hochgefühl, das ich jedes Mal empfinde, wenn ich sie so glücklich und sorgenfrei sehe, ist das, was mich jedes Mal aufs Neue motiviert. Aufgrund der aktuellen Situation mit Covid19 mussten wir nicht wenig zusätzliche Arbeit in Vorbereitung dieses einzigartigen Ausflugs investieren. Wir brauchten über einen Monat, um die nötigen Genehmigungen der Gesundheitsbehörden einzuholen, da diese Gruppe abgesehen von ihren bereits vorhandenen Problemen auch im Hinblick auf Covid19-Infektionen überdurchschnittlich gefährdet ist. Es war ein langer und umständlicher Weg, sie hierher zu bekommen, aber wie wir sehen, hat sich die Mühe absolut gelohnt. Beim KKL-JNF stehen Angebote für die bedürftigeren Gesellschaftssektoren an der Spitze der Prioritätenordnung und wir investieren einen erheblichen Teil unserer Ressourcen, um das zu erreichen. Dabei muss ich die großzügige Spende erwähnen, mit der uns der JNF-Österreich die Verwirklichung dieses Projekts ermöglicht hat. Ohne diese engagierte Hilfe hätten wir der Gruppe kein so reichhaltiges Programm anbieten können.«
Efrat Ben Hamo, eine an einen Rollstuhl gefesselte Jugendliche sagte, sie sei überglücklich gewesen, teilnehmen zu dürfen. »Das hätte ich auf keinen Fall verpassen wollen«, erklärte sie. »Während des zweimonatigen Corona-Lockdowns und sogar danach war ich fast nur zuhause und oft allein. Als ich von diesem Wochenende und der Möglichkeit erfuhr, ein wenig herauszukommen, bearbeitete ich meine Mutter so lange, bis sie zustimmte, mich teilnehmen zu lassen. Ich habe viele Freunde bei Kav L’Chaim, die ich stark vermisse. Ich bin so glücklich hier. Es ist so wunderschön.«
Adi Bariach, die Jerusalemer Bezirksleiterin von Kav L’Chaim erklärte, sie bemühe sich, die Kinder so oft wie möglich auf Ausflüge zu nehmen. »Wir sind uns bewusst, dass es für die meisten Familien sehr kompliziert ist, sich mit ihren auf besondere Fürsorge angewiesenen Kindern außer Haus aufzuhalten. Während der Covid19-Pandemie vervielfachten sich diese Schwierigkeiten aufgrund der zahlreichen Einschränkungen noch ganz erheblich. Zusätzlich zu der Notwendigkeit, ihre bezahlte Arbeit von zuhause auszuüben, mussten die Eltern noch rund um die Uhr die Rolle von Vollzeitlehrern und Pflegern auf sich nehmen. Nach mehreren Monaten Lockdown kletterten die Kinder und ihre Familien aus Frust buchstäblich die Wände hoch. Ein Ausflug wie dieser ist nicht nur für die Teilnehmer ein Riesenspaß, er bietet auch ihren Eltern und Geschwistern eine Verschnaufpause und große Erleichterung.«
Bariach sparte nicht an Lob für die Jugendleiter des KKL-JNF: »Sie waren absolut fantastisch. Sehr schnell erfassten sie die Bedürfnisse dieser Gruppe und wussten genau, wie sie jedes einzelne Kind zu den Aktivitäten motivieren konnten.« Weiter erklärte sie, das KKL-JNF-Zentrum in Ness Harim sei für Kav L’Chaim einer der bevorzugten Zielorte. »KKL-JNF hat keine Mühe gescheut, die Anlage möglichst rollstuhlfreundlich zu gestalten, und das inklusive der gepflasterten Pfade und gut ausgestatteten Klassenzimmer. Die einzigen noch vorhandenen Schwierigkeiten mit der Mobilität sind die Bungalows und Schlafunterkünfte, wo man sich mit einem Rollstuhl nur schwer bewegen kann. Dennoch«, erklärt sie lächelnd, »freue ich mich, berichten zu dürfen, was ich von Dudu Ashkenazi erfahren hab: nämlich dass KKL-JNF nach Finanzquellen sucht, um auch die Wohnquartiere für physisch geforderte Besucher vollständig barrierefrei zu machen. Sobald das der Fall ist, wird das Feld- und Forstbildungszentrum von Ness Harim für uns noch viel fantastischer sein.«